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„Village School“ stellt Lehrprojekt zum nachhaltigen Bauen im ländlichen Raum vor

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Projektverantwortliche der Hochschule Offenburg veranstalten einwöchige Summer School „Buildings and Energy Efficiency“ in Marokko.

Gruppenfoto vor einem der nachhaltigen Gebäude im Green Energy Park
© Hochschule Offenburg

Die Teilnehmenden vor einem der nachhaltigen Gebäude im Green Energy Park.

Vier marrokanische Studentinnen sitzen bei der Summer School vor ihren Laptops
© Hochschule Offenburg

Marrokanische Studentinnen bei der Summer School.

In dem durch das DAAD-Programm „Praxispartnerschaften zwischen Hochschulen und Unternehmen in Deutschland und in Afrika“ geförderten Projekt „Village School“ der Hochschule Offenburg und marokkanischer Partnerinstitutionen geht es um den Erhalt des ländlichen Lebens sowohl in Deutschland als auch in Marokko. „Village School“ konzentriert sich dabei auf die gebäude- und energietechnische Optimierung kleiner Schulen, wobei die Schwerpunkte auf Gestaltung, Bausubstanz, wirtschaftlicher Energieversorgung, Nutzung digitaler Methoden insbesondere in der Betriebsüberwachung sowie praktikabler und lokal angepasster Energiekonzepte liegen. Außerdem wurde ein praxisnahes, transferierbares Lehrkonzept entwickelt, um die Ausbildung in nachhaltiger Energietechnik auch in Marokko zu verankern. Projektleiter Prof. Dr. Jens Pfafferott, der Wissenschaftliche Mitarbeiter Moritz Bühler und Koordinatorin Simone Schede setzten diese Initiative im Mai 2023 im Rahmen einer einwöchigen Summer School „Buildings and Energy Efficiency“ erstmals vor Ort im Green Energy Park in Benguerir (Marokko) um.

25 Promovierende und Studierende von sieben marokkanischen Partnerhochschulen des Projekts wie auch zwei Studentinnen der Hochschule Offenburg nahmen an der Summer School teil. „Ich bin begeistert von der Offenheit und dem Engagement der Studentinnen und Studenten aus dem Bauingenieurwesen, der Architektur, dem Maschinenbau und der Elektrotechnik für nachhaltige Gebäudekonzepte“, resümierte Jens Pfafferott nach Abschluss der Woche seine Eindrücke. „Unsere Summer School hat das vorhandene, fundierte Fachwissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer um zusätzliches Knowhow rund um die schrittweise Planung und praktische Auslegung komplexer Energiesysteme erweitert. Damit können diese Ingenieurinnen und Ingenieure klimafreundliche und preiswerte Energiekonzepte für nachhaltige Dorfschulen planen.“ Und gute Dorfschulen seien in Marokko wiederum ein Kernelement im ländlichen Raum, fügt der Professor noch hinzu. Nicht zuletzt unterstützten sie in besonderem Maße Mädchen und Frauen in ihrem Einsatz für eine gerechte und umweltfreundliche Entwicklung, denn zukunftsfähige Dorfschulen ermöglichten ihnen einen unkomplizierten Zugang zu Bildung.

Professor Pfafferotts Vorlesung wurde flankiert von einem von Moritz Bühler geleiteten Workshop zur Programmiersprache Python sowie Einzelvorträgen von Mitarbeitenden des Green Energy Parks. Die Häuser des Parks, die im Rahmen des Wettbewerbs Solar Decathlon Africa 2019 entstanden waren, dienten dabei gleichzeitig als Anschauungsobjekte für die Inhalte der Summer School sowie erstmals als Unterkünfte für alle Beteiligten.

Durch die gemeinsame Unterbringung und gemeinschaftliche Mahlzeiten in der Mensa der nahegelegenen, eindrucksvollen Université Mohammed VI Polytechnique ergaben sich intensive persönliche Begegnungen, die sicherlich lange nachwirken werden. Überdies konnte während der Summer School ein neues Kooperationsabkommen zwischen der Hochschule Offenburg und dem Institut de Recherche en Energie Solaire et Energies Nouvelles (IRESEN) unterzeichnet werden, dem der Green Energy Park angeschlossen ist.